„Jesus rief ein Kind herbei und stellte es in die Mitte“
Mt 18,2
Jesus setzte ein ganz bedeutendes Zeichen damit: Für ihn ist ein Kind wichtig. Er nimmt es wahr, so wie es ist, als ein Mensch. Er setzt aber auch ein Zeichen für eine Gemeinschaft, wie es die katholische Gemeinde eines Ortes sein will, das jeden als Menschen wahrnimmt und man daher schon bei den Kindern anfangen muss. Über jede Intention die ein Haus für Kinder in diesem Menschwerdungsprozess und der Erziehung leisten soll hinaus, stellt sich für eine Kindertagesstätte in katholischer Trägerschaft, dass er die Kinder zu jenem Jesus führen soll, für den die Kinder so wichtig sind. In christlichen Kindertagesstätten beginnen ganz kleine Menschen, ihren familiären Raum zu verlassen und sich in neue Existenzräume zu wagen. Die Kinder erfahren, dass menschliches Leben sich unausweichlich in der Spannung von Geborgenheit und Fremde, von Annahme und Einsamkeit vollzieht. Doch ein christliches Haus für Kinder hat die Möglichkeit ihnen den Glauben zu schenken, dass Gott gerade in Ängsten, Zweifeln und Unsicherheiten bei uns ist.
So hat auch die Kirchengemeinde von Ungerhausen bei der Frage nach den Zielgruppen ihres diakonischen Engagements die Kinder ganz oben auf die Adressatenliste gesetzt. In ihrem Haus für Kinder steht der Gemeinde ein „Instrument“ zur Verfügung, um ihre Diakonie an den Kindern zu realisieren: In Ergänzung und Unterstützung der Erziehung in der Familie bietet die Kindertagesstätte eine kompetente und engagierte Begleitung, Förderung und Mithilfe der Kinder bei ihrer Entwicklung zu einer eigenständigen, für sich und die Mitmenschen verantwortlichen Persönlichkeit. Es bietet ihnen Unterstützung beim Hineinwachsen in unsere Kultur – zu der auch unsere Religion gehört – und in unser Bildungssystem. Es eröffnet ihnen schließlich Zugänge zum christlichen Glauben und macht sie mit seinen Inhalten und Handlungsweisen – auf kindlich-verständlicher Art – vertraut. Ebenfalls gehört es zur Aufgabe der Kindertagesstätte, Brücken zur Kirchengemeinde zu bauen, in der Überzeugung, dass die Kinder hier einen sinn- und gemeinschaftsstiftenden Lebensraum finden.
Unser Haus für Kinder in Ungerhausen zeigt sich entsprechend dem christlichen Auftrag weltoffen und zugänglich auch für Kinder aus anderen Kulturen und Religionen. Es bietet die Möglichkeit, dass Kinder früh lernen „die Anderen als Andere“ wahrzunehmen und zu würdigen und selbstbewusst den Weg im Miteinander zu suchen. Auch für muslimische Kinder ist es wichtig, dass sie Bedeutungen der christlichen Feste, eines christlichen Lebensstiles verstehen lernen.
Mit einem Impuls von Wilhelm Willms möchte ich unser Haus für Kinder daher empfehlen: „Als ich den Kindern Gott nahe bringen wollte, standen sie plötzlich in Flammen und Gott sprach aus den Kindern zu mir
– kindne –