APV - Hartmannshof Missen
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Wie wir arbeiten

Die bei uns angewandte Analytische Pädagogik ist eine Methodik, die im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen – vornehmlich im Rahmen einer stationären Hilfe (Heimunterbringung), Anwendung findet.

Die Unterbringung in Einrichtungen, die mit dieser Methodik arbeiten, wird von den belegenden Jugendämtern oft als (letzte) Alternative zur geschlossenen Unterbringung gesehen.

Allgemeine Problematik

Stationäre Jugendhilfe findet immer im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen statt.

Da steht zum einen die Gesellschaft, repräsentiert durch beispielsweise das Jugendamt, die Schule, die Dorfgemeinschaft mit ihrem berechtigten Interesse daran, dass die Kinder und Jugendlichen einen Platz in der Gesellschaft  finden, sich einfügen, ein nützlicher Teil der Gemeinschaft werden und das Zusammenleben nicht stören.

Auf der anderen Seite stehen die Kinder und Jugendliche. Junge Menschen mit all den schlechten, zerstörenden und Krankmachenden Erlebnissen, die sie in ihrem Leben erlitten haben.

Grundsätzliche Annahmen

Verhaltensänderungen sind fast immer nur dann dauerhaft, wenn der Betroffene selbst das Bedürfnis hat, sein Verhalten zu ändern.

Dies bedeutet keinesfalls, dass Pädagoginnen und Pädagogen lediglich als Verhaltensbeobachter fungieren. Die Steuerung durch das Vorgeben einer klaren Struktur und eines Verhaltensrahmens ist unerlässlich!

Reine Verhaltenstherapie alleine kann aber meist nur die Symptomatik verbessern und ändert nichts an den dem Verhalten zugrundeliegenden Ursachen.

Analytische Pädagogik – ein kurzer Abriss der Methodik

Die Analytische Pädagogik geht davon aus, dass jeder Mensch in drei Bereichen emotional verletzbar/berührbar ist.
In Analogie zur Freud’schen Psychoanalyse sind dies die Themen Versorgung (Orale Phase) Macht/Kontrolle (Anale Phase) und Selbstwert (Ödipale Phase).

Verhaltensauffälligkeiten (Neurosen) werden auch in der Analytischen Pädagogik als „Leistung“ gesehen. Sie erlauben den Menschen ihre eigentlichen Verletzungen und Verletzbarkeiten vor sich selbst und der Umwelt zu verbergen.

Dinge, die wir unbewusst erleben, sind nicht ganz so schmerzhaft und beängstigend wie Dinge, derer man sich bewusst ist.
Alle Menschen haben in ihrer Entwicklung mehr oder weniger schädliche Erfahrungen gemacht, die alle Phasen der psychosozialen (psychosexuellen) Entwicklung betreffen. Ein auffälliges (neurotisches) Verhalten tritt auf, wenn es nicht gelingt, die aktuell belastenden Verletzungen (wenn auch unbewusst) zu kompensieren, ohne dass die Umwelt dies bemerkt. Dieses Verhalten äußert sich beispielsweise durch Angstzustände.

Die angesprochenen Verletzungen können mal mehr und mal weniger an die Oberfläche gelangen, können jedoch immer in die oben dargestellten Themenbereiche Versorgung, Macht/Kontrolle und Selbstwert eingeordnet werden.

Menschen mit einer massiven Versorgungsproblematik, leiden häufig unter Essstörungen, kauen Fingernägel, können es nur schwer oder gar nicht ertragen, wenn andere etwas haben, was sie selbst nicht haben etc. Eine weitere Möglichkeit, seine Angst nicht übermächtig werden zu lassen, ist der Weg Kontrolle auszuüben. Was wir kontrollieren können, ängstigt uns nicht so sehr, denn Kontrolle bedeutet auch eine gewisse Macht.

Diese Erfahrung zeigt uns schon als heranwachsendes Kind, wie belastend es ist der Kontrolle anderer ausgesetzt zu sein und wie wohltuend es andrerseits ist, selbst die Macht/Kontrolle in der Hand zu haben.

Im Sinne eines Wiederholungszwanges kreieren wir Menschen vertraute Situationen. Was vertraut ist, ängstigt nicht und genau an diesem Punkt zeigt sich der der Nutzen/die Leistung einer Verhaltensauffälligkeit/Neurose: Wer stark und mächtig ist, wer die Situation kontrollieren kann, der ist doch wichtig und wertvoll.

Narzisstische Persönlichkeiten versuchen häufig durch Überkompensation, Allmachtsphantasien u.Ä. ihr defizitäres Selbstwertgefühl auszugleichen. Werden Menschen mit „Fehlverhalten“ anderer konfrontiert, neigen sie dazu spontan einem Impuls zu folgen. Es kommt entweder ein pädagogischer/lenkender oder ein analytischer/verstehender Impuls in ihnen hoch. Abhängig davon, welcher Impuls gebildet wird, erfolgt dann die Reaktion.

Analytische Pädagogik geht anders vor

Wir holen ganz bewusst den Komplementärimpuls (also den nicht spontan entstandenen Impuls) in uns hoch, beraten uns – wo immer möglich, mit einem/den Kollegen, werden uns unserer Eigenanteile bewusst und können so mit einer professionellen Distanz prüfen, ob es für den Jugendlichen hilfreicher ist, dem pädagogischen oder dem analytischen Impuls nachzugeben.

Konsequent angewandt, erfahren die Kinder/Jugendlichen auf diese Weise, dass die Betreuer tatsächlich im Kern verstehen, warum die Kinder/Jugendlichen handeln wie sie eben handeln.

Die Botschaft lautet: „Denn ich weiß, wie Du tickst.“

Das Vertrauen, welches aus dieser Erfahrung entsteht, macht es den Kindern und Jugendlichen dann möglich, von sich aus neue Wege zu probieren und Ihr Verhalten den gesellschaftlichen Erfordernissen anzunähern, ohne ihre eigenen innerpsychischen Erfordernisse zu vernachlässigen.

APV e.V. Analytisch Pädagogische Vereinigung

Kapellenweg 4
87547 Missen-Wilhams

 

Ansprechpartner

Wini Weibels

Telefon 08320-925697
apv@apv-ev.com

 

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